Der Anschlag

Dieses Thema im Forum "Lesezeichen" wurde erstellt von Nightwing, 8 Dezember 2014.

  1. Zugegeben, das Buch ist schon seit drei Jahren auf dem Markt, aber es zählt für mich zu einem der besten Bücher, die der "Grandseigneur" des Horrors - Stephen King - geschrieben hat. Die Meldung, dass J. J. Abrams die Geschichte als Serie verfilmen wird, war für mich Anlass für diese Kurzrezension.

    Jake Epping, Erwachsenenlehrer an der Lisbon Falls High School in Maine (wo auch sonst?) erfährt von seinem Freund Al Templeton - seines Zeichens Besitzer, Betreiber und Koch des örtlichen Diners - dass man durch die Speisekammer seines Schnellrestaurants in die Vergangenheit reisen kann.
    Genau genommen gelangt man zum 9. September 1958, 11:58 Uhr - und auch immer nur dorthin. Kehrt man in die Gegenwart zurück und reist ein weiteres Mal, findet man sich erneut an diesem Tag wieder - exakt zur gleichen Uhrzeit. Damit wäre zunächst das Rätsel gelöst, wie Al es über all die Jahre geschafft hat, perfekte Steaks zu einem konkurrenzlos guten Preis anzubieten. Er kaufte immer zu den Preisen des Jahres 1958 ein :)
    Bei dieser Gelegenheit weiht er Jake aber auch in einen weiteren, geradezu aberwitzigen Plan ein: Er will das Attentat auf John F. Kennedy am 22. November 1963 verhindern. Aufgrund seines Alters und seines Gesundheitszustandes kann Al aber keine fünf Jahre in der Vergangenheit bleiben und bittet Jake nun, dies an seiner Stelle zu tun und zu versuchen, den Präsidenten der Vereinigten Staaten zu retten. Jake, der erst kurz zuvor in der Abschlussarbeit eines seiner Schüler von einer grausamen Familientragödie in dessen Kindheit erfahren hatte, wagt daraufhin seine erste Reise in die Vergangenheit, um in einem erstem "Test" genau dieses Drama zu verhindern - und stellt dabei recht schnell fest, dass die Zeit sich mitunter zu wehren weiß, wenn man versucht, Geschehenes ungeschehen zu machen...

    Der Plot klingt auf den ersten Blick schon fast abstrus und 1.056 Seiten stellen ebenfalls eine Herausforderung dar, aber King erweckt den Zeitgeist der 50er perfekt zum Leben. Er nimmt den Leser von den ersten Seiten an mit auf eine ebenso spannende wie lehrreiche Reise in die Vergangenheit, die voller Wendungen und unvorhersehbarer Ereignisse ist (und in der man - als King Leser - auch einige "alte Bekannte" wiedersieht). Kein typischer Stephen King, aber vielleicht genau aus diesem Grund einer der Besten... auf jeden Fall ist es aber eine sehr gut erzählte Geschichte.
     
    Man-Bat gefällt das.

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