Der fünfzehnte Dezember

Dieses Thema im Forum "Rommerskirchener (Portal) Adventskalender 2014" wurde erstellt von Andralotta Kaffeetante, 2 Dezember 2014.

  1. 6. Teil

    Von da an trafen sie sich jeden Abend. Sie fand einen Vorwand um auf die Straße zu gehen. Und er brauchte keinen Vorwand. Er lief einfach immer zur gleichen Uhrzeit in die Kastanienallee.

    Meistens ging Klara heraus zum Schmücken. In diesem Jahre wurde ihr Haus das am schönsten geschmückte auf der Kastanienallee. Jeden Abend um die gleiche Zeit kam sie aus dem Haus und schmückte noch ein bisschen mehr. Sie konnte schließlich schlecht im Dezember da einfach nur so komisch auf der Kastanienallee herumstehen, bis Juppi kam.

    Während sie schmückte, schaute er ihr zu. Nach zwei Wochen, genau gesagt – nach zweieinhalb Wochen – es war kurz vor dem 3. Advent - bat sie ihn ins Haus. Man kannte sich jetzt lange genug und konnte einen Schritt weiter gehen.

    Wie gemütlich es bei ihr war, dachte Juppi. Ihm war jetzt immer warm ums Herz. Er pflegte sich auch wieder. Jeden Tag bevor er zu ihr ging, stylte er sich. Nicht zu viel. Ein Mann bleibt nun einmal ein Mann. Schließlich hatte er ihr schon gefallen, als er etwas zerlumpt ausgesehen hatte, dachte er bei sich und diese Gewissheit fühlte sich sehr gut an.

    Jedenfalls – das ist jetzt wohl allen klar, dass Klara und Juppi das Weihnachtsfest zusammen verbrachten. Und nicht nur das Weihnachtsfest. Sie gehörten von nun an zusammen. Es passte einfach. Es ist sicherlich keine spannende Geschichte, keine Höhen und Tiefen. Was hat das mit Advent zu tun und mit Weihnachten? Es ist eine Geschichte wahrer Liebe. Einer Liebe, die zerbrochene Herzen wieder heile machte. Und genau das ist Weihnachten doch auch: Ein Fest der Liebe, das im Idealfall zerbrochene Herzen wieder heile macht.

    Und so leben die Beiden heute immer noch zusammen. Sie sind etwas älter geworden. Juppi war auch sehr schwer krank gewesen. Und er war überzeugt davon, dass Klara`s Tränen ihn vorm Tod gerettet hatten. Er hat alle Selbstheilungskräfte mobilisiert. Er konnte es nicht ertragen, sie so traurig zu sehen. Übrigens hätte keiner in Rommerskirchen gedacht, dass die Beiden zusammen finden und zusammen blieben. Der Eigenbrödler und die Klara.

    Doch so ist es nun einmal. Auch ein streunender ausgesetzter verlassener Kater findet ein Zuhause. :)

    Diese Geschichte ist wieder einmal eine autobiografische Geschichte. Nur, dass der Juppi nicht Juppi heißt und die Klara nicht Klara. Doch das spielt keine Rolle.
    Und da sie noch nicht gestorben sind, leben sie noch heute.
     
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  2. Das war eine schöne mehrteilige Geschichte ! Danke !
    Gerne mehr davon !
     
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  3. Ich musste echt lachen, als ich die "all-inclusive-Geschichte" von den Schreibkatzen gelesen habe... ähnliche Gedanken. :)
     
  4. :)Eine so schöne Geschichte! !!! Schade dass sie nun zu Ende ist! Danke dafür! !!!
     
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  5. Selbst in phantastischen Fantasy-Geschichten findet man einen Hauch von authentischen Wahrheiten, Juppi und Klara können einem daher nur sympathisch sein.... Danke dir für`s erzählen.
     

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