"Die Maut" oder "Kann Deutschland nur kompliziert"

Dieses Thema im Forum "Off-Topics" wurde erstellt von Coffy, 3 August 2014.

  1. Die Österreicher haben sie, die Schweizer auch, genau wie viele andere Nachbarn von Deutschland auch. Die Rede ist von der Maut - eine Gebühr zur Benutzung von Strassen. Deutschland hat so etwas noch nicht. Doch schon lange wird auch in unserem Ländle - angefangen von Herrn Ramsauer - eben diese Sau durchs Dorf getrieben. Deutschland soll eine Maut bekommen. Herr Dobrindt hat sich da auch schon seine Gedanken gemacht. Wenn es nach unserem Verkehrsminister geht, soll die Maut für eine generelle Strassenbenutzung kommen, nicht nur für die Benutzung der Autobahnen. Soweit so gut. Doch wer soll wieviel Maut zahlen? Wird der deutsche Autofahrer nicht schon genug zur Kasse gebeten? Schliesslich haben wir ja auch bereits eine KFZ-Steuer, zahlen über den Treibstoff noch die Mineralölsteuer und eine Ökosteuer. Mal ganz abgesehen von der Mehrwertsteuer, die bei jedem Kauf, egal ob Auto, Treibstoff, Teile und Zubehör fällig werden. Auch da hat sich Herr Dobrindt seine Gedanken gemacht. Die Maut soll mit der KFZ-Steuer verrechnet werden. Und damit niemand in Deutschland drauf zahlt, soll sich die Höhe der Maut u.a. nach Hubraum und Fahrzeugalter/-Baujahr richten. Für einen aktuellen VW Polo 1.2TSI würde man so auf 24€/Jahr an Maut bezahlen dürfen.
    Alle, die nicht aus Deutschland kommen sollen pauschal 103,04€ für die Nutzung deutscher Strassen zahlen - unabhängig von Fahrzeug, Hubraum und Alter des Fahrzeuges.
    Die Bundestagsjuristen sehen hier eine Diskriminierung von Unionsbürgern. Anders gesprochen: Diese Maut ist nicht EU-Kompatibel!

    Ich frage mich da: Herr Dobrindt, gehts noch? Warum müssen wir in Deutschland alles verkomplizieren. Auch an anderen Stellen muss scheinbar alles zu 110% reguliert, normiert und verkompliziert sein, damit keiner mehr durchblickt. So bekommt man hier langsam aber sicher das Gefühl, immer mehr von der Bundespolitik übers Ohr gehauen zu werden.
    Klar, das Geld zur Sanierung der Strassen ist aktuell scheinbar nicht vorhanden. Ist es das wirklich nicht? Wenn man sich mal das Schwarzbuch anschaut, komme ich irgendwie zu einem anderen Ergebnis. Wer einen Blick in das Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler wirft, wird mich sicherlich verstehen. Demnach wäre eine Maut in Deutschland nicht notwendig. Es wäre sogar genug Geld für andere Projekte, z.B. in der Sozialpolitik (Kindergeld, Hartz IV,...) vorhanden.

    Also, liebe Bundespolitiker, nachdem Ihr Euch schon eine jährliche - dem Tarif angepasste - Diätenerhöhung durchgedrückt habt, wie wäre es, wenn ihr mal Innenpolitik macht, die auch der Bürger versteht und nachvollziehen kann. So schwer kann das doch nicht sein - in vielen Kommunen klappt das oft schon sehr gut. Was meint Ihr, schafft Ihr das?
    Und wenn ihr dann noch die Steuerverschwendung ein wenig eindämmt, dann brauchen wir nicht nur keine Maut mehr, dann kann man auch ganz sorgenfrei an Euer neues Projekt ran gehen: "Entschärfung der kalten Progression". Denn dann haben wir alle ein wenig mehr Geld zum ausgeben - nicht nur Ihr. Das tut der Wirtschaft in unserem Land sicher auch sehr gut.
     
    Froschi gefällt das.

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