Unterschiede Netcologne | Deutsche Glasfaser

Dieses Thema im Forum "Diskussionen zum schnellen Internet Rommerskirchen" wurde erstellt von Tom69, 14 Februar 2016.

  1. #1 Tom69, 14 Februar 2016
    Zuletzt bearbeitet: 14 Februar 2016
    Immer vorausgesetzt, es kommt dazu, dass die Deutsche Glasfaser unsere Gemeinde Rommerskirchen an das Netz anbindet:

    Frage 1:

    Wenn ich das richtig verstanden habe, dann baut die Deutsche Glasfaser" bis ins Haus rein und Netcologne/RWE hören am Verteilschrank auf. Gerade die sogenannte "letzte Meile" ist vermutlich mit immensen Mehrkosten verbunden. Straße aufreißen, Verkehrsgenehmigungen, Tiefbau, Hauseinführungen, Material etc. . Technisch ist klar, dass man sich bei Netcologne in dem Zustand nicht so gut steht - die Frage die sich mir stellt - was passiert denn mit der letzten Meile ?

    Frage 2:
    Unabhängig zur ersten Frage - was passiert denn in den Ortsteilen, wo sowohl Netcologne, als auch Deutsche Glasfaser liegen. Werden dort zwei Kabelsysteme ausgelegt ?

    Frage 3:
    Wäre es theoretisch denkbar, dass Deutsche Glasfaser dann bei der letzten Meile für Netcologne "einspringt" und die Häuser ab Verteilkasten versorgt ?

    Frage 4:
    Vorausgesetzt Frage 3 würde mit JA beantwortet - bei wem wäre man dann Kunde - doch bei dem Anbieter, der die "letzte Meile" an den Kunden bringt, oder ? Der Rest wird mit Durchleitungsgebühren bei den Anbietern berechnet ?
     
  2. #2 JD24, 14 Februar 2016
    Zuletzt bearbeitet: 14 Februar 2016
    Ich habe versucht die oben gestellten Fragen mit besten Wissen und Gewissen zu beantwortet. Sollte etwas fehlen oder schlichtweg etwas falsch sein, lasse ich mich gerne darüber belehren.

    Zu Frage 1:

    Tatsächlich ist Tiefbau ein erheblicher Posten in der Kalkulation. Die DG setzt ein Verfahren ein, welches sich "Mini-Trenching" nennt. Dabei wird die Strasse nicht so tief augeschachtet und man verlegt die Glasfaser-Leitungen in ca. 40cm Tiefe. Durch dieses Verfahren wird erheblich Kosten eingespart.

    Quelle: http://www.zukunft-breitband.de/Bre...erlegetechniken/Trenching/trenching_node.html

    Mit Genehmigungen sollte es meine Meinung nach keine Probleme geben, da die Stadt an sich grosses Interesse daran hat, schnelles und zukunftträchtiges Internet zu bekommen.

    Bei FTTH (Fiber-to-the-home) wird tatsächlich eine Glasfaserleitung (technisch sind es 2) wie der Name schon sagt, ins Haus/in die Wohnung gelegt. Somit erhält jeder Haushalt seinen eigenen Anschluss.

    Um Kunden zu gewinnen, bietet die DG dem Kunden an, diesen Hausanschluss in der Nachfragebündelung kostenlos durchzuführen. Danach schlägt das Ganze mit mindestes 750€ zu Buche (vgl. Hausanschluss Wasser/Gas/Telekom).

    Das Glasfaser-Projekt von NetCologne darf nicht mit dem Projekt von DG verglichen werden, da es sich um 2 verschiedene Ansätze handelt. NetCologe macht kein FTTH! Bei NetCologne wird Glasfaser zum bereits vorhandenen Verteiler (DSLAM) gelegt. Dadurch werden die Kapazitäten im Verteiler (deutlich) erhöht. Um dem Kunden die Leistungen anbieten zu können, muss NetCologe daher die 'Letzte Meile' zum Kunden bei der Telekom mieten. Die Haushalte, die per Kupfer sowieso an dem Verteiler angeschlossen sind, können dann die angebotenen Leistungen von NetCologne bestellen. Also: Glasfaser ist nicht gleich Glasfaser. Bei NetCologne als ist die 'Letzte Meile' nach wie vor Kupfer mit all seinen Vor- und Nachteilen.

    Dass die Telekom bisher nur wenigen Einwohner VDSL anbieten können liegt schlichtweg daran, dass a) Der Verteiler nicht die notwendige Kapazität/Technik aufweist, oder dass b) Die Leitung zum Verteiler zu lang ist, und damit hat Kupfer nun mal zu kämpfen (Stichwort Dämpfung).

    Übrigens hört man hier und da, dass die Telekom rund um Roki dabei ist, Glasfaser zu legen. Der Grund ist aber der, dass die vorhanden vor x-Jahren gelegten Kabelleitungen nun an ihre Grenzen stoßen. Roki als kleine 'Stadt' ist ja mittlerweile deutlich angewachsen.

    Zu Frage 2:

    Jein. NetCologe legt eigene Leitungen nur bis zum Verteiler, der Rest wird von der Telekom gemietet.

    Die DG verlegt ihr eigenes eigenständiges Netz aus Glasfaserleitungen. Das ist zwar teuer für die DG, aber wenn man sich die weiteren Projekte der DG anschaut, kann man davon ausgehen, dass die nicht nur ein Netz mit ein 'paar' Glasfaserleitungen aufbauen werden. D.h. da wird mit ordentlich viel Reserve gearbeitet.

    Zu Frage 3:

    Nein, das macht auch keinen Sinn für die DG. Technisch gesehen macht es auch noch einen Unterschied. Die DG arbeitet komplett digital und durchweg mit Glasfaserleitungen direkt zum PoP (Point-of-Presence ähnlich DSLAM). Bei DSL/VDSL (Kupfer, letzte Meile) sind aufwändige 'Technik-Tricks' notwendig (z.B. Wandlung von Glasfaser zu Kupfer etc.).

    Zu Frage 4:

    Siehe Antwort zu Frage 3. Für die Letzte Meile über Kupfer verdient die Telekom immer mit (zumindest bei uns in Roki wo die Telekom alle Leitungen gelegt hat).
     
    Kruemel, Coffy und Tom69 gefällt das.
  3. Der Vollständigkeit halber möchte hier noch einen Post aus der Facebook Roki-Buschtrommel-Gruppe verlinken:

    https://www.facebook.com/groups/446...=777680622337938&comment_tracking={"tn":"R9"}

    Inhalt:

    10) Was ist der Vorteil gegenüber dem Marktbegleiter NC?

    NC verlegt zwar laut Pressemeldung auch Glasfaser, allerdings laufen diese Leitungen nicht bis ins Eigenheim (Stichwort "Letzte Meile"). Technisch gesehen ist zur Zeit mit NC bei 100Mbit Schluss. Mit Glasfaser (FTTH) skaliert die Infrastruktur locker bis mindestens 1Gbit (1000Mbit, symmetrisch!), auch wenn zur Zeit 'nur' bis 200Mbit angeboten wird.
    Außerdem ist die Deutsche-Glasfaser direkt an das Backbone von Düsseldorf bzw. Frankfurt angeschlossen, sodass nicht sehr viele Stationen dazwischen liegen. Aufgrund des bereits jetzt massiv steigenden Bedarfs an Bandbreite ist dies auf jeden Fall eine sinnvolle Investition in die Zukunft. Mit dieser Infrastruktur hat man bestimmt die nächsten 10-20 Jahre Ruhe. Deutschland als Hochtechnologie-Land hängt leider was Internet-Bandbreite betrifft deutlich vielen anderen europäischen Ländern hinterher. Wir haben jedenfalls keine Sekunde gezögert diese Entscheidung zu fällen. Ich würde selbst die >750€ in Kauf dafür nehmen wink emoticon
     
    Kruemel und Tom69 gefällt das.

Diese Seite empfehlen