Vietnam: Reise- und Sicherheitshinweise

Dieses Thema im Forum "Reisehinweise" wurde erstellt von Roki Portal verbraucher Service, 9 Januar 2019.

  1. [​IMG]
    Letzte Änderungen:
    Redaktionelle Änderungen und Ergänzungen

    Landesspezifische Sicherheitshinweise


    Kriminalität
    Es gibt nur relativ geringe Gewaltkriminalität gegen Ausländer, es ist jedoch ein Anstieg von Kleinkriminalität wie Diebstahl, Betrug etc. insbesondere in Touristengebieten zu beobachten. Nach Einbruch der Dunkelheit sollte auf Fahrten mit Fahrradtaxis (Cyclos) oder Motorradtaxis (Xe Om) verzichtet werden.
    Am Bahnhof von Hanoi kommt es häufiger zu Diebstählen v.a. bei mit dem Nachtzug aus Hue oder Sapa ankommenden Touristen.
    In Ho-Chi-Minh-Stadt, Nha Trang und Hanoi mehren sich Handtaschen- und Gepäckdiebstahl, sowohl von vorbeifahrenden Mopeds aus als auch nach Ablenkungsmanövern durch Kinderbanden, insbesondere bei Ankunft und Abreise vor dem Hotel. Außerdem kommt es verstärkt zum Diebstahl von Bargeld aus Hotelzimmern, auch aus "besseren" Hotels.
    Es wird daher empfohlen, Wertgegenstände im Hotelsafe zu deponieren und nur unbedingt benötigte Wertgegenstände in der Stadt oder am Strand mit sich zu führen.
    In Ho-Chi-Minh-Stadt werden vermehrt ausländische Touristen unter verschiedenen Vorwänden - beispielsweise mit Hinweisen auf eine Begegnung am Flughafen oder auf nahe Verwandte, die demnächst in Europa studieren oder arbeiten werden - angesprochen und in Privathäuser eingeladen. Nach Schaffung einer gastfreundlichen und geselligen Atmosphäre wird im weiteren Verlauf das Opfer in fingierte Karten- bzw. Glücksspiele verwickelt, an deren Ende das Opfer verliert und unter Drohungen zur Zahlung angeblicher Spielschulden veranlasst wird. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Speisen oder Getränke mit Drogen versetzt werden. Es wird daher empfohlen, große Umsicht bei Privateinladungen walten zu lassen.
    In den letzten Monaten wurden Fälle von Kreditkartenbetrug bekannt, in denen Karten kopiert und Abbuchungen vorgenommen worden sind.
    Sollten Pässe, Bargeld, Reiseschecks oder sonstige Wertgegenstände abhanden kommen, ist der Verlust bei der Polizei am Tatort anzuzeigen. Weder die Ausländerpolizei in Hanoi noch andere Polizeidienststellen protokollieren nachträglich Verlustanzeigen. In der Vergangenheit hat sich die Polizei mehrfach geweigert, Protokolle aufzunehmen, vor allem dann, wenn Zweifel am Hergang der Tat oder an den Wertangaben bestanden.
    In Hanoi, vor allem am Hoan Kiem See, gibt es immer wieder Betrugsversuche. Fotografieren von Straßenverkäufern sollte nicht ohne Einverständnis des Verkäufers bzw. vorherige Absprache über die „Gebühr“ erfolgen. Außerdem sollte man sich von Schuhputzern fernhalten. Es kann vorkommen, dass diese die Schuhe von Touristen beschmutzen oder mit Klebstoff beschmieren, dann die Schuhe entziehen und eine „Rückgabegebühr“ verlangen. Angebote sollten ggf. mit lauter Stimme (Abschreckungseffekt) zurückgewiesen werden.

    Naturkatastrophen
    In den Provinzen von Mittelvietnam und dem Mekong-Delta, aber auch in einigen Provinzen im Süden Vietnams, kann es besonders zwischen Juni und November zu schweren Stürmen und großflächigen Überschwemmungen kommen, die teilweise zur Zerstörung der Infrastruktur führen. Reisende in dieser Zeit werden um Beachtung der Hinweise zu Wirbelstürmen im Ausland gebeten.
    Ganzjährig kann es bei starken Regenfällen zu Erdrutschen in den nördlichen Provinzen kommen.

    Krisenvorsorgeliste
    Deutschen Staatsangehörigen wird grundsätzlich empfohlen, sich in die Krisenvorsorgeliste einzutragen, um im Notfall eine schnelle Kontaktaufnahme zu ermöglichen. Pauschalreisende werden in der Regel über die Reiseveranstalter über die Sicherheitslage im Reiseland informiert.

    Weltweiter Sicherheitshinweis
    Es wird gebeten, auch den weltweiten Sicherheitshinweis zu beachten.

    Allgemeine Reiseinformationen


    Infrastruktur/Straßenverkehr
    Es gibt ein relativ gut ausgebautes Inlandsflugnetz, Eisenbahnen zwischen großen Städten, Reisebusse für Überlandfahrten und Taxis.
    Eine starke Gefährdung geht vom Straßenverkehr aus. Die Zahl der Verkehrstoten ist eine der höchsten im internationalen Vergleich, das Risiko, einem Unfall zum Opfer zu fallen, ist um ein Vielfaches höher als in Deutschland. Die meisten Unfälle passieren nach Einbruch der Dunkelheit. Auch die mittlerweile eingeführte Helmpflicht für Mopedfahrer hat daran nichts geändert, denn Gründe sind eine oftmals rücksichtslose Fahrweise sowie die steigende Anzahl der Verkehrsteilnehmer. Es wird daher zu größtmöglicher Vorsicht im Straßenverkehr geraten und nachdrücklich davor gewarnt, während des Urlaubaufenthaltes angemietete Pkw oder Mopeds eigenhändig in dem ungewohnten Verkehr zu steuern.
    Um die Zahl der Verkehrsunfälle zu reduzieren, gelten striktere Alkoholgrenzen im Straßenverkehr, für Fahrrad- und Motorradfahrer 0,5 Promille, für Autofahrer 0 Promille.
    Am Flughafen sollten nur offizielle Taxis benutzt werden. Die angeschriebenen Fahrpreise gelten nicht pro Person, sondern pro Fahrt. Generell wird empfohlen, nur Taxis zuverlässiger Anbieter zu benutzen. Taxifahrer, die nicht einem als zuverlässig bekannten Unternehmen angehörten, haben des Öfteren das Taxameter manipuliert und bei Fahrtende den ungerechtfertigt hohen Fahrpreis unter Gewaltandrohung eingefordert.
    Bei der Benutzung von Bussen, Bahnen und Taxis sollten Reisende sich vorher über die üblichen Preise informieren. Sogenannte Vermittler haben verschiedentlich Transportdienstleistungen zu völlig überhöhten Preisen angeboten. Tickets für Busse, Bahnen, Boote etc. sollten nur an offiziellen Verkaufsstellen erworben werden, um keine gefälschten Fahrscheine zu erhalten.
    Vorsicht ist bei der Anmietung von Mopeds/Motorrädern geboten. Es wird dringend davon abgeraten, als Pfand den Reisepass beim Vermieter zu hinterlegen. Die Diebstahlsrate von Zweirädern ist sehr hoch. Der Abschluss von Diebstahlversicherungen ist nicht üblich und wird auch nicht angeboten. Mopeds/Motorräder sollten nie unbeaufsichtigt abgestellt werden. Fast überall im Stadtgebiet, insbesondere vor Restaurants und Geschäften, findet man Wächter, die für eine geringe Gebühr die Parkplätze bewachen.
    In den letzten Jahren gab es in der Ha Long Bucht wiederholt Schiffsunfälle, die zum Teil tödlich verliefen. Es wird daher dringend empfohlen, Ausflüge nur bei renommierten Unternehmen zu buchen und sich zusätzlich selbst über die Seetüchtigkeit des Schiffs und das Vorhandensein ausreichender Rettungsmittel und Fluchtwege zu vergewissern, insbesondere bei mehrtägigen Fahrten mit Übernachtung an Bord.

    Führerschein
    Der Internationale Führerschein ist erforderlich und bei einem vorübergehenden Aufenthalt in Verbindung mit dem nationalen deutschen Führerschein gültig. In diesem Fall ist eine Umschreibung des ausländischen in einen vietnamesischen Führerschein nicht mehr nötig. Zu beachten ist, dass das Fahren von Motorrädern oder Motorrollern über 50 cm³ Hubraum mit einem Führerschein der Klasse B nicht erlaubt ist.
    Das Fahren ohne gültigen Führerschein kann mit einem Bußgeld oder - im Fall eines schweren Unfalls - mit einer mehrjährigen Haftstrafe geahndet werden.

    Geld/Kreditkarten
    Landeswährung ist der Vietnam Dong (VND). Bargeld darf nur an offiziellen Wechselbüros mit eindeutigen Hinweisen gewechselt werden. Kreditkarten sind zwar vielerorts akzeptiert und es finden sich auch Geldautomaten, aber außerhalb größerer Städte ist weiterhin Bargeld oft das einzige akzeptierte Zahlungsmittel.

    Versorgung im Notfall
    Reisende sollten auf einen ausreichenden Reisekrankenversicherungsschutz achten, der im Notfall auch einen Rettungsflug nach Deutschland abdeckt, siehe auch Medizinische Versorgung.

    Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige


    Reisedokumente
    Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich:

    Reisepass: Ja

    Vorläufiger Reisepass: Ja

    Personalausweis: Nein

    Vorläufiger Personalausweis: Nein

    Kinderreisepass: Ja

    Anmerkungen:
    Das Reisedokument muss sechs Monate über die Gültigkeit des Visums hinaus gültig sein.
    Mit einem deutschen Reiseausweis für Ausländer, für Flüchtlinge und für Staatenlose ist eine Einreise in Vietnam nicht möglich.

    Visum
    Für deutsche Staatsangehörige ist nun mindestens bis zum 30. Juni 2021 die Einreise für einen Aufenthalt bis maximal 15 Tage visumfrei möglich. Hierfür muss das Reisedokument im Zeitpunkt der Einreise noch mindestens sechs Monate gültig sein. Es wird empfohlen, einen Ausdruck des Rückflugtickets mitzuführen, um es bei Einreise vorlegen zu können. Zu beachten ist, dass eine erneute visumfreie Einreise erst wieder möglich ist, wenn seit der letzten Ausreise aus Vietnam 30 Tage vergangen sind.
    Die visumfreie Einreise gilt nicht für Journalisten und Filmemacher, die in Vietnam beruflich tätig werden, bspw. Dokumentarfilme und Reportagen erstellen wollen. Hinweise zur Beantragung eines Journalisten-/Filmemachervisums sind auf der Webseite der Deutschen Vertretungen in Vietnam abrufbar.
    Zuständig und verantwortlich für die Gewährung der visumfreien Einreise sind ausschließlich die vietnamesischen Behörden. Bei konkreten Fragen sollten sich Reisende an die zuständige vietnamesische Auslandsvertretung wenden. Informationen finden Sie z.B. auf der Webseite der vietnamesischen Botschaft in Berlin und des vietnamesischen Generalkonsulats in Frankfurt/Main.
    Nach Ablauf des visumfreien Aufenthalts von 15 Tagen ist eine einmalige Verlängerung für weitere 15 Tage möglich, wenn eine Pauschalreise bei einem vietnamesischen Reisebüro gebucht wird. Das Reisebüro kümmert sich dann in der Regel um die Verlängerung für den Kunden. Die Gebühren für die Verlängerung betragen 10 US-Dollar, die an die Ausländerbehörde zu zahlen sind. Über die Kosten für die Buchung der Reisetour bei einem vietnamesischen Reisebüro kann keine Auskunft gegeben werden.

    Deutsche Staatsangehörige benötigen kein Transitvisum, sofern sie den Transitbereich des Flughafens nicht verlassen. Erfolgt eine Einreise, d. h. wird der Transitbereich verlassen, um z. B. einen inländischen Weiterflug anzutreten, sind die o.g. Regelungen zur visumfreien Einreise zu beachten.

    In allen anderen Fällen müssen deutsche Staatsangehörige ein Visum beantragen. Der Visumantrag muss online unter Vietnam Visa Application ausgefüllt und ausgedruckt und zusammen mit den erforderlichen Unterlagen bei der zuständigen vietnamesischen Auslandsvertretung in Deutschland eingereicht werden.

    Im Februar 2017 hat Vietnam zunächst probehalber für zwei Jahre ein elektronisches Visum (e-Visum) eingeführt. Der Online-Antrag ist auf der Webseite der vietnamesischen Einwanderungsbehörde abrufbar. Das Verfahren gilt für 40 Staaten, u.a. für deutsche Staatsangehörige. Das e-Visum ist für max. 30 Tage und für eine einmalige Einreise gültig. Die Bearbeitungsdauer beträgt lediglich drei Tage.

    Ein Touristenvisum wird in der Regel für vier Wochen zur einmaligen Einreise ausgestellt. Die Erteilung für einen längeren Zeitraum und zur zwei- oder mehrfachen Einreise ist bei entsprechender Beantragung und Vorlage weiterer Unterlagen gegen höhere Gebühr nach Auskunft der vietnamesischen Botschaft möglich.

    Visa für Geschäftsreisende und Investoren können für die Dauer von bis zu einem Jahr ausgestellt werden Für diesen Personenkreis kann auch nach Einreise eine Aufenthaltserlaubnis bis zu drei Jahren ausgestellt werden. Einzelheiten dazu sollten direkt bei der vietnamesischen Botschaft erfragt werden.

    Familienangehörige von Vietnamesen und Personen vietnamesischer Abstammung, die keinen vietnamesischen Pass mehr besitzen, können auf Antrag von der Visumspflicht befreit werden. Darüber wird eine für fünf Jahre gültige Bescheinigung ausgestellt, mit der mehrere Ein- und Ausreisen und ein Aufenthalt von bis zu 90 Tagen je Besuch möglich sind. Nähere Informationen erteilen die vietnamesischen Auslandsvertretungen.

    Eine Verlängerung oder Änderung der Gültigkeitsdauer des Visums in Vietnam ist möglich, nahezu alle Reisebüros bieten diesen Service gegen oft überhöhte Gebühren an.

    Im Internet werden vielfach sogenannte „Visa on arrival“ angeboten. Damit ist eine Einreise nur über die internationalen Flughäfen in Hanoi, Ho-Chi-Minh-Stadt und Da Nang möglich. Es wird grundsätzlich die vorherige Einholung des Visums bei einer vietnamesischen Auslandsvertretung empfohlen, da damit die Einreise nach Vietnam an jedem offiziellen Grenzübergang (auch über den Landweg aus den Nachbarländern) möglich ist und das „Visa on arrival“ eigentlich für Fälle der Eilbedürftigkeit, oder wenn im Aufenthaltsland keine vietnamesische Auslandsvertretung existiert, vorgesehen ist. Über die Zuverlässigkeit einzelner Internet-Anbieter können keine Aussagen getroffen werden.

    Sperrgebiete
    Mit einem gültigen Visum darf der Ausländer über jeden offiziellen Grenzübergang (Flughäfen, Häfen und Landweg, also die Grenzen Vietnam/China, Vietnam /Laos und Vietnam /Kambodscha) nach Vietnam einreisen. Davon ausgenommen sind militärische Sperrgebiete, die nicht immer als solche gekennzeichnet sind bzw. lediglich Schilder auf Vietnamesisch tragen, sowie das unmittelbare Grenzgebiet, das ebenfalls nicht immer ausreichend gekennzeichnet ist und dessen Ausdehnung bzw. Abstand vom tatsächlichen Grenzverlauf von den örtlichen Sicherheitsorganen oft willkürlich interpretiert wird. Bei beabsichtigten Besuchen in Grenznähe müssen gesondert zu beantragende Genehmigungen des Ministeriums für öffentliche Sicherheit mitgeführt werden. Da diese Gebiete auch kurzfristig zu „restricted areas“ erklärt werden können, empfiehlt sich für Reisende, die abseits der üblichen Touristenziele unterwegs sind, vor Reiseantritt eine Rückfrage bei den örtlichen Volkskomitees oder Polizeibehörden.

    Registrierung
    Es besteht Registrierungspflicht. Diese wird jedoch meist vom Hotel übernommen.

    Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird. Rechtsverbindliche Informationen und/oder über diese Hinweise hinausgehende Informationen zu den Einreisebestimmungen erhalten Sie nur direkt bei der Botschaft oder einem der Generalkonsulate Ihres Ziellandes.

    Besondere Zollvorschriften


    Bargeld ausländischer Währungen im Wert über 5.000,- US-Dollar und Bargeld der vietnamesischen Währung Dong im Wert über 15 Mio. Dong muss deklariert werden.
    Gold in Barren muss bis zu 1 kg bei Einreise deklariert werden, es muss eine Genehmigung seitens der Bank vorliegen.
    Gold über 1 kg muss im Flughafenlager deponiert werden, Goldschmuck über 300 Gramm muss deklariert werden.

    Bei Einreise können folgende Gegenstände von Personen über 18 Jahren zollfrei eingeführt werden:
    200 Zigaretten oder
    100 Zigarren oder
    500 g Tabak sowie
    1,5 l Alkohol über 22 % oder 2 l Alkohol unter 22 %

    Persönliche Gegenstände können zollfrei eingeführt werden. Als persönliche Gegenstände zählen solche Gegenstände, die man in angemessener Anzahl und Menge unter Berücksichtigung von Zweck und Dauer der Reise benötigt bzw. mit sich führt. Darüber hinaus gehende Gegenstände sind zu verzollen, wenn sie den Wert von 5 Mio. Dong übersteigen.

    Tee kann bis zu 5 kg importiert werden, Kaffee bis zu 3 kg. Persönliche Gegenstände können eingeführt werden.
    Die o.a. Regelungen gelten für Personen über 18 Jahre.

    Vorübergehende Einfuhr von Fahrzeugen (Autos und Motorräder)
    Die vorübergehende Einfuhr von Kraftfahrzeugen, darunter fallen Kfz (Linkslenker), die im Ausland zugelassen sind, mit bis zu neun Sitzplätzen und Motorräder mit ausländischer Zulassung, ist nur für touristische Zwecke, für maximal 30 Tage, zulässig. In besonderen Fällen, bei Naturkatastrophen, Unfällen oder bei technischen Schäden, die nicht in Vietnam behoben werden können, ist eine Verlängerung um maximal 10 Tage möglich. Die Genehmigung für das Mitführen von Kraftfahrzeugen muss über ein vietnamesisches Reisebüro beantragt werden. Eine Erteilung an der Grenze ist nicht möglich, auch stellt die Tourismusbehörde in Vietnam keine kurzfristigen Genehmigungen für die Einfuhr von Fahrzeugen im touristischen Reiseverkehr mehr aus. Die Bearbeitung des Antrags dauert mindestens drei Tage. Beigebracht werden müssen: Zulassungsnachweis (Kfz-Schein) und ein gültiger Nachweis über Verkehrssicherheit und Umweltschutz (Hauptuntersuchung und Abgassonderuntersuchung).
    Aufgrund eines Abkommens von November 2007 gilt für in Thailand und Laos zugelassene Fahrzeuge ein vorgeblich vereinfachtes Verfahren, das sich in der Praxis als äußerst umständlich erweist. Die Genehmigungen können in Thailand bzw. Laos eingeholt werden und gelten für die Einreise.

    Weitergehende Zollinformationen zur Einfuhr von Waren erhalten Sie bei der Botschaft Ihres Ziellandes. Nur dort kann Ihnen eine rechtsverbindliche Auskunft gegeben werden.
    Die Zollbestimmungen für Deutschland können Sie auf der Webseite des deutschen Zolls und per App "Zoll und Reise" finden oder dort telefonisch erfragen.

    Besondere strafrechtliche Vorschriften


    Angesichts der Zunahme einschlägiger Haftfälle wird eindringlich vor dem Erwerb, dem Besitz, der Verteilung sowie der Ein- und Ausfuhr von Rauschgiften aller Art gewarnt. Auch die Mitnahme bzw. der Transport von Gegenständen für Dritte ohne Kenntnis des Inhalts kann verhängnisvolle Folgen haben. Rauschgiftdelikte werden strafrechtlich verfolgt und es drohen drakonische Strafen. Schon der Besitz geringer Drogenmengen führt oft zu hohen Freiheitsstrafen; ab dem Besitz von 20 kg Opium bzw. 600g Heroin droht sogar die Todesstrafe.

    Prostitution ist gesetzlich verboten. Freiern drohen Verwarnungen oder (bei Ausländern eher üblich) Geldbußen in Höhe von umgerechnet bis zu 400,- Euro (€).

    Der sexuelle Missbrauch von Kindern wird hart bestraft. Es drohen mindestens 12 Jahre Freiheitsentzug, in besonders schweren Fällen droht sogar die Todesstrafe.

    Es wird darauf hingewiesen, dass der Missbrauch von Kindern auch nach deutschem Recht strafbar ist, wenn diese Tat von Deutschen im Ausland begangen wird.

    Die Todesstrafe wurde in letzter Zeit in Vietnam auch an Ausländern vollstreckt. Gerichtsverfahren entsprechen nicht deutschen rechtsstaatlichen Standards. Zu beklagen sind u. a. jahrelange Untersuchungshaft, teure und dennoch unzureichende anwaltliche Verteidigung und harte Haftbedingungen mit schwersten Gefahren und Schäden für die Gesundheit. Die deutschen Auslandsvertretungen können Strafverfahren und Haftumstände in der Regel nicht beeinflussen; der Betreuung deutscher Gefangener sind häufig enge Grenzen gesetzt.

    Medizinische Hinweise


    Impfschutz
    Eine gültige Impfung gegen Gelbfieber wird nur bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet gefordert, siehe www.who.int. Bei direkter Einreise aus Deutschland bestehen keine Impfvorschriften.
    Das Auswärtige Amt empfiehlt, die Standardimpfungen gemäß aktuellem Impfkalender des Robert-Koch-Institutes für Kinder und Erwachsene zu überprüfen und zu vervollständigen, siehe www.rki.de. Dazu gehören auch für Erwachsene die Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), ggf. gegen Polio (Kinderlähmung), Mumps, Masern, Röteln (MMR), Influenza, Pneumokokken und Gürtelrose (Herpes Zoster).
    Als Reiseimpfung wird eine Impfung gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch Impfungen gegen Hepatitis B, Tollwut, Typhus sowie Japanische Enzephalitis empfohlen.

    Dengue-Fieber
    Dengue wird in vielen Teilen des Landes inkl. der Städte durch den Stich der tagaktiven Mücke Aedes aegypti übertragen. Die Erkrankung geht in der Regel mit Fieber, Hautausschlag und ausgeprägten Gliederschmerzen einher. In seltenen Fällen treten insbesondere bei Kindern der Lokalbevölkerung zum Teil schwerwiegende Komplikationen inkl. möglicher Todesfolge auf. Diese sind jedoch bei Reisenden insgesamt extrem selten.
    Da es derzeit weder eine reisemedizinisch etablierte Impfung bzw. Chemoprophylaxe noch eine spezifische Therapie gegen Dengue gibt, besteht die einzige Möglichkeit zur Vermeidung dieser Virusinfektion in der konsequenten Anwendung persönlicher Maßnahmen zur Minimierung von Mückenstichen (s. u.).

    Zika-Virus-Infektion
    Gemäß der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird Vietnam mit einer möglichen Übertragbarkeit von Zika-Viren klassifiziert, d.h. Kategorie 1 bzw. 2 der aktuellen WHO-Einteilung, auch wenn u.U. aktuell keine neuen Erkrankungsfälle dokumentiert werden.
    Das Übertragungsrisiko kann dabei sowohl regional als auch saisonal erheblich variieren.
    In Anlehnung an die derzeitigen WHO-Empfehlungen empfiehlt das Auswärtige Amt daher Schwangeren und Frauen, die schwanger werden wollen, von vermeidbaren Reisen in Regionen der o.g. WHO-Kategorie 1 oder 2 abzusehen, da ein Risiko frühkindlicher Fehlbildungen bei einer Infektion der Frau gegeben ist.
    Weitere Informationen zur Zika-Virus-Infektion und deren Prävention finden Sie im mit der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit e.V. (DTG) sowie dem Robert Koch-Institut (RKI) abgestimmten Merkblatt Zika-Virus-Infektion des Gesundheitsdienstes des Auswärtigen Amtes.

    Malaria
    Malaria tritt in Vietnam regionsabhängig ganzjährig auf, ca. 66% der Fälle im Land werden durch die gefährlichere Form Plasmodium falciparum hervorgerufen. Humane Infektionen mit Plasmodium knowlesii sind möglich. Zunehmend werden Arteminisin-Resistenzen berichtet.
    Mittleres Risiko (höher in der Regenzeit, geringer in der Trockenzeit) vor allem im zentralen Hochland unterhalb 1500m südlich des 18. Breitengrades (Provinzen Kon Tum, Gia Lai, Dak Lak, Binh Phuoc, Dak Nong, sowie Hinterland der Küstengebiete von Quang Tri, Ninh Thuan, Quang Nam, Khanh Hoa); weniger ausgeprägt im gesamten Süden mit dem Mekong-Delta.
    Geringes oder kein Risiko in den Küstenregionen und im Norden.
    Stadtgebiete inkl. Ho-Chi-Minh-Stadt und Großraum Hanoi bis zur Halong-Bucht gelten als malariafrei.

    Die Übertragung erfolgt durch den Stich blutsaugender nachtaktiver Anopheles-Mücken. Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica (durch Plasmodium falciparum) bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich. Beim Auftreten von Fieber nach einem Vietnambesuch ist eine schnelle Vorstellung beim Arzt mit dem Hinweis auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet notwendig.

    Neben der immer notwendigen Expositionsprophylaxe (Schutz vor Mückenstichen) kann je nach Reiseprofil für die Risikogebiete ggf. eine Chemoprophylaxe oder eine Notfall-Selbsttherapie empfohlen. Die Auswahl der Medikamente und deren persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten sollten unbedingt vor der Einnahme mit einem Tropenmediziner/Reisemediziner besprochen werden.

    Aufgrund der o.g. mückengebundenen Infektionsrisiken wird allen Reisenden empfohlen:
    - körperbedeckende helle Kleidung zu tragen (lange Hosen, lange Hemden),
    - ganztägig (Dengue) und in den Abendstunden und nachts (Malaria) Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen wiederholt aufzutragen,
    - ggf. unter einem imprägnierten Moskitonetz zu schlafen.
    Siehe dazu auch das Merkblatt Expositionsprophylaxe.

    HIV/AIDS
    HIV/AIDS ist im Lande, insbesondere in den Risikogruppen, ein großes Problem. Durch sexuelle Kontakte, bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) und Bluttransfusionen besteht grundsätzlich ein hohes Infektionsrisiko. Kondombenutzung wird immer, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften, empfohlen.

    Durchfallerkrankungen
    Jährlich kommt es in Vietnam während und nach den Regenzeiten zu vermehrtem Auftreten von Durchfallerkrankungen. Bei entsprechender Behandlung verlaufen diese in der Regel ohne Komplikationen.
    In den Provinzen Ha Tinh, Quang Binh, Quang Tri und Thua Thien-Hue ist das Meerwasser durch Industrieabwässer verunreinigt, zur Vorsicht beim Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten in den betroffenen Regionen wird geraten.

    Einige Grundregeln
    Ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs trinken, z.B. Flaschenwasser, kein Leitungswasser. Im Notfall gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser benutzen und Eiswürfel vermeiden. Unterwegs auch zum Geschirrspülen und Zähneputzen Trinkwasser benutzen. Bei Nahrungsmitteln gilt: Kochen, selbst schälen oder desinfizieren. Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern. Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, immer aber nach dem Toilettengang, vor der Essenszubereitung und vor dem Essen. Händedesinfektion, wo angebracht, durchführen, Einmalhandtücher verwenden.

    Japanische Enzephalitis
    Die meisten Fälle dieser durch Moskitos übertragenen Virusinfektion des Gehirns treten im Süden während der Regen- und der frühen Trockenzeit und im Norden im Spätsommer und Herbst auf. Bei längeren Aufenthalten in ländlichen Gebieten sind Mückenschutz (s.o.) und eine Impfung wirksame Prophylaxemaßnahmen.

    Tollwut
    Bei der Tollwut handelt es sich um eine regelmäßig tödlich verlaufende Infektionskrankheit, die durch Viren verursacht wird, welche mit dem Speichel infizierter Tiere oder Menschen übertragen werden (durch Biss, Belecken verletzter Hautareale oder Speicheltröpfchen auf den Schleimhäuten von Mund, Nase und Augen). Landesweit besteht ein hohes Risiko an Bissverletzungen durch streunende Hunde und damit Übertragung einer Tollwut. Die notwendigen medizinischen Maßnahmen nach Bissverletzungen eines Ungeimpften sind in Vietnam nicht immer möglich. Einen zuverlässigen Schutz vor der Erkrankung bietet die Impfung. Deshalb kommt einer vorbeugenden Tollwutimpfung für Reisen nach Vietnam je nach Reiseprofil eine besondere Bedeutung zu.

    Tuberkulose
    Tuberkulose kommt landesweit wesentlich häufiger als in Mitteleuropa vor. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion oder enge Kontakte. Durch unsachgemäße oder abgebrochene Behandlungen gibt es zunehmend resistente Tuberkuloseerreger auch in Vietnam.

    Diverse Influenza Infektionen
    Seit einigen Jahren ist in Vietnam die klassische Geflügelpest (aviäre Influenza A/H5N1, Vogelgrippe) bekannt. Seit den ersten Krankheitsfällen im Dezember 2003 wurden in Vietnam immer wieder Ausbrüche von H5N1 registriert.

    Zahlenangaben der WHO zu den menschlichen Erkrankungen sowie weitere Informationen können über www.who.int sowie www.pandemicflu.gov eingesehen werden.Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, gilt als Übertragungsweg weiterhin der direkte Kontakt mit infiziertem Geflügel. Bei Reisen im Land sollte daher auf Kontakt mit Vögeln und Geflügel verzichtet werden, insbesondere auch auf den Besuch von Geflügelmärkten. Die saisonale Influenza ist über das ganze Jahr zu unterschiedlichen Jahreszeiten verbreitet. Seit Mai 2009 wird sie von der pandemischen Neuen Influenza A/H1N1 in den meisten Landesteilen verdrängt.

    Hand-Fuß-Mundkrankheit
    Diese durch Viren hervorgerufene Infektionskrankheit zeigt regelmäßige größere Ausbrüche, besonders betroffen ist der Süden des Landes. An der Infektion erkranken in der Regel junge Kinder. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch, Symptome sind hohes Fieber und Bläschenbildung an Händen, Füßen und Mundschleimhaut. Eine spezifische Behandlung existiert nicht. Auf gute persönliche Hygienemaßnahmen sollte geachtet werden.

    Medizinische Versorgung
    Die medizinische Versorgung im Lande ist mit der in Europa nicht zu vergleichen. Sie ist vielfach technisch, apparativ und/oder hygienisch problematisch. In Hanoi und HCMC gibt es mehrere Krankenhäuser, die über einen etwas besseren Standard verfügen. Einige internationale Kliniken (Family Medical Practice, SOS International) sind oftmals erste Anlaufstellen für erkrankte Besucher bzw. Touristen.

    Rücksprache mit dem zuständigen Krankenversicherungsträger vor Reisebeginn bzw. Abschluss einer Reisekrankenversicherung und einer zuverlässigen Reiserückholversicherung wird dringend empfohlen. Es muss damit gerechnet werden, dass der Patient für die anfallenden Behandlungskosten zunächst in Vorlage treten muss.

    Lassen Sie sich vor einer Reise nach Vietnam durch eine tropenmedizinische Beratungsstelle bzw. einen Tropen- oder Reisemediziner beraten, siehe beispielsweise www.dtg.org. Besonders chronisch kranke und behandlungsbedürftige Menschen müssen sich des gesundheitlichen Risikos einer Reise nach Vietnam bewusst sein.

    Bitte beachten Sie neben unserem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis:

    Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.

    Die Angaben sind:

    • zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes;
    • auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland, insbes. bei längeren Aufenthalten vor Ort zugeschnitten. Für kürzere Reisen, Einreisen aus Drittländern und Reisen in andere Gebiete des Landes können Abweichungen gelten;
    • immer auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden zu sehen. Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Tropen- oder Reisemediziner ist im gegebenen Fall regelmäßig zu empfehlen;
    • trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Sie können weder alle medizinischen Aspekte abdecken, noch alle Zweifel beseitigen oder immer völlig aktuell sein.
    Länderinfos zu Ihrem Reiseland


    Hier finden Sie Adressen zuständiger diplomatischer Vertretungen und Informationen zur Politik und zu den bilateralen Beziehungen mit Deutschland.

    Mehr

    Weitere Hinweise für Ihre Reise


    Akkordeon

    Quellverweis ...
     

Diese Seite empfehlen