Lößhohlweg bei Butzheim: Rhein-Kreis Neuss informiert über Artenschutzprojekt

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Auf Informationstafeln berichtet das Amt für Freiraum- und Landschaftsplanung des Rhein-Kreises Neuss über das Artenschutzprojekt am Butzheimer Lößhohlweg. © Rhein-Kreis Neuss

Der Rhein-Kreis Neuss engagiert sich in der Gemeinde Rommerskirchen und informiert jetzt vor Ort darüber. Mit finanzieller Förderung durch die Europäische Union und das Land Nordrhein-Westfalen wertet er das Naturdenkmal „Lößhohlweg östlich von Butzheim“ auf. Die Wiederherstellung der sonnenexponierten Steilwände dient der Artenvielfalt, da sie Lebensräume für seltene, vom Aussterben bedrohte Insekten wie Wildbienen oder Sandläufer sind.

Nun hat das Amt des Kreises für Freiraum- und Landschaftsplanung Informationstafeln angebracht, die das Vorhaben erläutern. „Durch eine umweltpädagogische Aufarbeitung der Maßnahmen sollen Schulen und die Öffentlichkeit in das Projekt einbezogen werden“, so heißt es darauf. Ziel sei es, die Entstehungsgeschichte und die geologisch-bodenkundlichen sowie die bio-ökologischen Besonderheiten des Lebensraums „Lößhohlweg“ aufzubereiten. „Das Konzept richtet sich an verschiedene Zielgruppen wie Kindergärten, Grund- und weiterführende Schulen sowie Naturliebhaber“, so die Fachleute.

Eisenbeschlagene Räder aus Holz hinterließen einst tiefe Spuren im Löß. Östlich von Butzheim entwickelte sich so im Lauf von Jahrhunderten durch die unablässige Nutzung desselben Pfades ein sich mehr und mehr vertiefender Weg durch die fruchtbare Landschaft, der Lößhohlweg. Für die Entstehung dieses besonderen Kulturlandschaftsrelikts musste neben der Dauernutzung durch Handkarren-Nutzer noch einiges hinzukommen: standfester Lößboden, eine hohe Niederschlagsintensität und eine gewisse Hangneigung.
Die Tritte mit Füßen und das Befahren mit Wagenrädern verletzten die Vegetationsdecke, und abfließendes Wasser spülte das Lockermaterial weg. Hohlwege sind so tief ins Gelände eingeschnittene Wege, so dass ein dort gehender Mensch nicht mehr hinausschauen beziehungsweise von außen nicht mehr gesehen werden kann. Mit ihren Steilwänden sind diese Wege ein ganz besonderer Lebensraum für wärmeliebende Insekten.
Im Rhein-Kreis Neuss befinden sich einige dieser Hohlwege, von denen das zwei Kilometer lange, als Naturdenkmal ausgewiesene Butzheimer Exemplar das bedeutendste ist. Erosion hat mittlerweile die meisten Steilwände verschüttet, die noch verbliebenen wurden durch waldartigen Aufwuchs beschattet.
Auf einem Abschnitt des Hohlwegs erfolgt nun eine behutsame Rückentwicklung in den historischen Zustand. Auf etwa 150 Metern werden die typischen sonnenexponierten Steilwände wiederhergestellt. Einerseits schafft das Projekt Lebensraum für die spezielle Fauna und Flora von Lößhohlwegen, andererseits den Rahmen für die schulische und außerschulische Wissensvermittlung in Sachen Biologie und Ökologie. Nähere Informationen beim Kreisamt für Freiraum- und Landschaftsplanung unter Telefon 0 21 81/601 61 30.

Quellverweis 2020-04-03: http://www.rhein-kreis-neuss.de/de/verwaltung-politik/pressemeldungen/2020/235-loesshohlweg-bei-butzheim.html