Projekte für den Strukturwandel in Jüchen und Rommerskirchen werden vorangebracht

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke setzt sich gemeinsam mit den Bürgermeistern Harald Zillikens und Dr. Martin Mertens für Projekte im Strukturwandel ein.
Foto: A. Baum / Rhein-Kreis Neuss

Rhein-Kreis Neuss. Der Strukturwandel im Rheinischen Braunkohlerevier bleibt für Landrat Hans-Jürgen Petrauschke eines der zentralen Themen für die Zukunft. Bereits im Frühjahr haben Jüchen und Rommerskirchen im Rahmen dieses Prozesses Projekte zur Förderung eingereicht. Landrat Petrauschke setzt sich nun gemeinsam mit den Bürgermeistern Harald Zillikens und Dr. Martin Mertens erneut für diese Projekte ein. Dazu hat er die Stadt Jüchen und die Gemeinde Rommerskirchen gebeten, die Projekte weiterzuentwickeln und diese bei der Zukunftsagentur Rheinisches Revier für eine Förderung einzureichen.

 

„Der Strukturwandel stellt uns im Rhein-Kreis Neuss vor Herausforderungen, bietet aber auch Chancen um unsere Region zukunftsfähig aufzustellen, mit konkreten Projekten unseren Standort zukunftsfähig aufzustellen und einen echten Mehrwert für Bürger und Unternehmen im Kreis zu schaffen“, so Petrauschke.

 

„Die Zusammenarbeit zwischen dem Kreis und den Kommunen funktioniert dabei sehr gut. Uns eint das gemeinsame Ziel bestehende Arbeitsplätze zu sichern, neue zu schaffen und einen nachhaltigen Wandel erfolgreich umzusetzen“, so Bürgermeister Zillikens.

 

Bürgermeister Dr. Mertens ergänzt: „Entscheidend ist, dass wir im Rahmen des Strukturwandels nicht nur über Gemeinde-, Stadt-, Kreis- und Regierungsbezirksgrenzen hinweg zusammenarbeiten, sondern auch über Parteigrenzen. Die vielen Initiativen unter anderem im ‚Bündnis Strukturwandel gestalten‘, die auch Rommerskirchen mit angestoßen hat, zeigen jetzt erste Erfolge. Das gibt Mut für die kommenden Jahre.“

 

„Mit den ausgearbeiteten Projekten sehe ich gute Chancen, diese Ziele zu erreichen und zur Steigerung von Wertschöpfung und Lebensqualität beizutragen“, ist sich der Landrat sicher.

 

Unter dem Schlagwort „Smart City“ sollen dabei in Rommerskirchen die beiden Projekte „Roki-Liner“ und „Eisspeicher“ umgesetzt werden.

 

Mit dem Eisspeicher soll auf besonders umweltschonende Art die Nutzung von Umweltenergie mittels hocheffizienter Anlagentechnik praktiziert werden. Die Wärmeversorgung des Areals „Im Kamp“ soll dabei über ein kaltes Nahwärmenetz mit einem Eisspeicher in Verbindung mit dezentralen Sole-Wasser-Wärmepumpen erfolgen. Zudem soll die Eigenstromversorgung mit Photovoltaik die Wärmepumpe unterstützen. Dies erhöht den regenerativen Anteil und verbessert die Wirtschaftlichkeit.

 

Der „Roki-Liner“ soll in Rommerskirchen ein flächendeckendes, an die Nachfrage angepasstes und bedarfsgesteuertes Angebot im öffentlichen Personennahverkehr schaffen. Dieses soll die bestehenden Angebote ergänzen und sowohl die Vernetzung der Ortsteile untereinander, mit dem Bahnhof und der künftigen Mobilstation stärken, als auch die Erreichbarkeit von Unternehmen für Mitarbeiter und Kunden verbessern. Die auf die übrigen ÖPNV-Linien abgestimmte Bedienung aller Ortsteile ist zusammen mit dem zusätzlichen S-Bahn-Anschluss einer der wichtigsten Bausteine bei der Weiterentwicklung des ÖPNV-Angebotes in Rommerskirchen und wird gemeinsam mit dem Projektpartner BVR Busverkehr Rheinland umgesetzt.

 

Die Stadt Jüchen ist zusammen mit dem Zweckverband Landfolge Garzweiler im Rahmen des sogenannten SofortprogrammPlus mit dem Projekt „Innovationspark Erneuerbare Energien“ berücksichtigt. Des Weiteren haben auf dem Jüchener Stadtgebiet Projekte des Zweckverbands Landfolge Garzweiler, wie die Leitbildentwicklung Grünes Band und Innovation Valley Berücksichtigung gefunden.

Bei seiner Sitzung am 26. Mai 2020 im Feierabendhaus in Hürth hat der Aufsichtsrat der Zukunftsagentur Rheinisches Revier einer Liste von 83 Projekten des sogenannten SofortprogrammPlus zur Förderung im Rahmen der geplanten Strukturhilfemaßnahmen empfohlen.

 

Über einen Qualifizierungsprozess des Förderprogramms Starterpaket Kernrevier hat die Stadt Jüchen sich mit dem Projekt „Zentraler, energieautarker Bauhof“ beteiligt.

Im Rahmen des Projekts soll u. a. die Installation einer modernen Hackschnitzelheizung erfolgen. Der Betrieb dieser Anlage soll in Kooperation mit der Stiftung Schloss Dyck und landwirtschaftlichen Betrieben der Region erfolgen (Einsatz von Miscanthus-Pellets und anderen regenerativen Brennstoffen, wie z. B. Holzschnitt). Der jährliche Miscanthus-Schnitt des Schloss Dyck liegt zwischen 200 und 220 Tonnen. Dies entspricht (ein Restwassergehalt von 40 % unterstellt, 2,67 Kilowatt/kg) einem Heizöläquivalent von rd. 54.000 Litern. Der heutige Baubetriebshof, der sich auf 3 Standorte verteilt, soll durch einen modernen Neubau an zentraler Stelle des Stadtgebiets ersetzt werden. Für die Ladung der vorhandenen und neu anzuschaffenden E-Fahrzeuge des Fuhrparks wird eine eigene PVAnlage installiert.