Nach Unwetter und Überflutungen in Rommerskirchen: Gemeinde berät mit dem Erftverband über Konsequenzen


Nach den Starkregenereignissen vom vergangenen Freitag und der Überflutungssituation am Samstag in Widdeshoven, werden in der Gemeinde Forderungen laut, die Überflutungsgefahr zukünftig deutlich zu minimieren. Da sowohl das Kanalnetz, als auch die Gewässersicherheit des Gillbachs – der Samstag stellenweise über die Ufer getreten war – in der Hand des Erftverbandes liegen, ist dieser Adressat des Anliegens.

„Wir haben heute ein Schreiben an den Erftverband aufgesetzt, indem wir um die Aufarbeitung der Überflutungen des vergangenen Wochenendes bitten und fordern – wo technisch möglich – entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, die eine Wiederholung der Problematiken verhindern“, so Bürgermeister Dr. Martin Mertens.

Am Wochenende war es, insbesondere in Höhe der Straße „Im Kamp“ zu einer Überflutungssituation gekommen, die nur mithilfe der gesamten Rommerskirchener Feuerwehr sowie überörtlicher Hilfe aus Düsseldorf, Köln, Grevenbroich und Jüchen behoben werden konnte.

Bürgermeister Dr. Martin Mertens: „Mein Dank geht an unsere örtlichen Einsatzkräfte, sowie an die Feuerwehren der Kommunen, die Hilfe geleistet haben, sowie an das THW. Ihr habt hervorragende Arbeit geleistet.“

Problematisch an dem Einsatzgeschehen war unter anderem, dass es nur sehr langsam gelungen ist, den Pegel des Gillbachs abzusenken, um den Druck von den betroffenen Böschungsbereichen zu nehmen. „Natürlich schlägt sich jede Maßnahme zur Drosselung des Wassers nur mit deutlicher Verzögerungen nieder, auch ist beständig Wasser von den Feldern nachgeflossen“, fasst Tiefbaudezernent Gregor Küpper die Aussagen der Mitarbeiter des Erftverbandes am Einsatztag zusammen. „Dennoch sollte man das Ereignis zum Anlass nehmen, um zu prüfen, ob die Betriebspläne und die technischen Anlagen noch optimiert werden können, um hier im Fall der Fälle schneller Abhilfe schaffen zu können“, so Küpper weiter.

Auch die betroffenen Bürger sparten nicht mit Kritik. So gab es auf einer überfluteten Hofanlage Unmut über die zunehmende Häufigkeit der Überflutungen, auch Anwohner der Berghütte in Vanikum, die wiederholt eine Ausweitung der Kapazitäten des Kanalnetzes vom Erftverband gefordert hatten, waren erneut unfreiwillig Zeugen, wie das verschmutzte Wasser in großen Mengen aus den Kanälen hochdrückte.

„Bezüglich des Kanalnetzes an der Berghütte arbeiten wir bereits mit dem Erftverband an einer dauerhaften Lösung, entsprechende Vorschläge wurden von dem Verband nach einem letzten Treffen Vor-Ort im April entwickelt und prioritär behandelt“, so Rudolf Reimert, der Leiter des Tiefbauamtes.

Zum Hintergrund: Der in Bergheim ansässige Erftverband hatte im Jahr 1997 das Kanalnetz inklusive der maroden Rückhalteanlagen für knapp 20 Millionen D-Mark (rund zehn Millionen Euro) übernommen.

Zudem hat er die Nachfolge des 1993 aufgelösten Gillbachverbandes angetreten und damit auch die gesetzliche Pflicht zur „Regelung des Wasserabflusses einschließlich Ausgleich der Wasserführung und Sicherung des Hochwasserabflusses der oberirdischen Gewässer oder Gewässerabschnitte und in deren Einzugsgebieten“. (§ 2 Abs. 1 Nr. 2 Erftverbandsgesetz)

„Das Starkregenereignis hat noch einmal gezeigt, dass es hier Verbesserungsbedarf gibt. Mein Brief an den Erftverband ist nun der Auftakt zu einer Nachbereitung, die zu einer solchen Verbesserung führen soll“, so Bürgermeister Dr. Martin Mertens zum Beginn der nun notwendigen Gespräche.