Elternqualifikation ? (war:) Zwei Schüler prallen gegen Bus

Dieses Thema im Forum "Rommerskirchener Erziehung" wurde erstellt von Smith, 13 Oktober 2013.

  1. Was heißt denn für Dich "nicht kinderfreundlich"? Zu wenige Spielplätze oder was? Ist nur so eine grundsätzliche Frage, interessiert mich.

    Da ich keine Kinder habe, muß ich nachfragen: was meinst Du mit "richtige Balance finden" und "reingeredet"?

    Ich habe ja die Hoffnung, daß bei dem Thema viele konkrete Alltagsgeschichten hier geschrieben werden und daß daraufhin Ideen von anderen kommen, wie man den hakenden Alltag ein bißchen glatter bekommt - für Kinder und Eltern. Was ich oft erlebe, ist nämlich auch das: daß Eltern ihre Probleme, ihren Ärger, ihre Ohnmacht verschweigen, sich keine Hilfe holen. Das ist wirklich bedauernswert.

    Ich habe da z.B. eine alleinerziehende Mutter in der Beratung, um die ich mich aus Zeitmangel gar nicht richtig kümmern kann. Eine total liebe Frau, aber sehr verunsichert. Sie selbst ist mitte 30, hat ihren Sohn jetzt frisch auf der Realschule. Da sie selbst nur einen Hauptschulabschluß hat, befürchtet sie, ihrem Sohn bald bei den Hausaufgaben nicht mehr helfen zu können. Bei dem Gedanken ist die wirklich fix und fertig. Ich weiß nicht, was wirklich dahinter steckt. Vielleicht hat sie Angst, daß ihr Sohn sie mal nicht mehr ernstnimmt, weil sie "nur" Hauptschule hat. Vielleicht hat sie Angst, ihrem Sohn nicht genügen zu können, sich für "dumm" zu halten. Die steht unter einem ganz schönen Druck und das wird sich sicherlich auch auf das Verhältnis zum Sohn auswirken: sie kämpft ja jetzt schon um Anerkennung und Sohnemann baut schon Mauern auf. Hilfe hat sie sich noch nicht gesucht.

    Was tun? In solchen Situationen wünsche ich den Leuten immer, daß sie andere Leute finden, die ihnen zuhören, die sich ihrer annehmen und solche Ängste z. B. immer wieder besprechen, bis irgendwann eine praktibale Lösung dabei herauskommt (von der man vorher selten weiß, wie sie wirklich aussieht).
     
  2. Ich hatte es im ursprünglichen Beitrag aus dem dieser hier rausgezogen wurde ja bereits erwähnt - ein Thema was dort untergehen würde - daher .. das wäre doch viel zu schade!

    Ich kann mangels eigener Erfahrung eigentlich gar nicht mitreden, aber die Forderung an sich selbst zu stellen den Nachwuchs durch die Hausaufgaben zu wurschteln - mir schraubt sich schon beim Lesen alles zusammen. Meine Eltern wollten das auch immer - mitmischen .. helfen. Es klingt aber auch noch in meinen Ohren "halten Sie sich da raus, die Lernmethoden haben sich drastisch geändert"! udn so war es ja auch - die Eltern hatten ganz andere Methoden erleben müssen als die Generation danach. Ist doch heute nicht anders ??? Ich gehe mal davon aus, dass man beim Basiswissen noch helfen kann, aber irgendwann wird es vielleicht nur noch bis zur Ergebniskontrolle genügen. Ist halt so - muss auch nicht schlimm sein. Schließlich gibt es neben dem eigentlichen Wissen noch andere Faktoren, die sich da einbringen werden. Zeitmangel beispielsweise. Also was kann man da machen ?
    Lernkreise ? Nachhilfe ?
    Wie macht Ihr das denn ?

    VG ToM
     
  3. Tom es ist nicht täglich, die Kinder werden in den Schulen bereits zum selbständigen Lernen und Hausaufgabenmachen erzogen, ich bin froh, wenn ich nicht ran muss ....es war nur ein Beispiel, was so alles nach der Arbeit auf einen einprasseln kann, die Gespräche über die Erlebnisse überwiegen und in der Pubertät wirst du oft mit den Ohren schlackern *g* (aber bin froh, dass sie reden, gibt es auch anders)....aber was machst du, wenn dein Kind dir sagt, ich versteh das Thema nicht, können wir uns das mal zusammen anschauen? Oder vor einer Klassenarbeit dich bittet, alles nochmal abzufragen? Nimmt man dann schon Dritte (Nachhilfe etc.) in Anspruch?
     
  4. Gute Frage. Ist ja nicht so, als wenn man nicht selbst hier und da am Limit läuft ... Nachhilfe hab ich seinerzeit auch schon genossen. Neben einer nicht unbeträchtlichen finanziellen Mehrbelastung kam da ein nur mäßiger Erfolg hinzu. "Trainingsweltmeister" nennt sich das glaub ich.
    Ja, aber so Lerngruppen sind kein Ansatz ?
    "Abfragen" kann zum Problem werden - kann ich nachvollziehen. Es sei denn es gibt Lösungsbücher. (vermutlich gibt es bereits Lösungs-WWW :muted:)

    Okay, mangels Erfahrung bleib ich mal dabei - glücklich mag sich derjenige schätzen, dessen Kind sich mit dem Freundeskreis zusammensetzt und dort büffelt. Und hier beim Schreiben glaub ich an so was schon nicht mehr ... oh oh.
    UND NU ? Was macht Ihr denn ?
     
  5. Ich habe abgefragt. Ich habe mit den Kindern geübt. Manchmals saß die ganze Familie zusammen und hat an einem Referat gearbeitet. Das war mein 3. und 4. Bildungsweg. Manches Thema in Mathe habe ich dann auch erst auf dem 4. Bildungsweg - beim Üben mit meiner Tochter - verstanden. Ich war eine Mutter, die mittags zuhause war. Teilzeitkraft. Dafür mussten wir auf andere Dinge verzichten. Ich fand es gut. Meine Kinder haben auch gemeinsam (mal) an Aufgaben gearbeitet und manchmal mussten alle mit `ran, um eine Note zu retten. Pädagogisch vielleicht nicht wertvoll, aber der Familie hat es gut getan. Kann auch nicht so schlecht gewesen sein. Beide Kinder studieren jetzt.

    Nachhilfe haben wir auch einmal ausprobiert. Dem Kind hat es nichts gebracht, aber der Nachhilfelehrerin.

    Als Schülerin habe ich selber Nachhilfe gegeben. Meine Erfahrungen: Kurze Zeit, um dem Kind auf die Sprünge zu helfen, um mal ein Thema oder eine Lücke aufzuarbeiten macht Sinn. Ansonsten habe ich eher erlebt, dass das Kind sich noch weniger anstrengt, sondern sich auf seine Nachhilfe verlässt.
     
  6. Hey das liest sich sehr motiverend ! Aber - ich bin mir nicht sicher, ob ich mir das zutrauen würde. (okay, versuchen würde ich es !)
    Versetzen wir uns in die Lage der von Smith beschriebenen Mutter. Da kommen doch sicherlich vermehrt Zweifel auf ... und genau das scheint der Punkt zu sein. Nicht starten wollen/können aufgrund von Zweifeln.
     
  7. Zum Thema Schulbusse/Linienbusse:
    Meine Kinder gehen freiwillig eine halbe Stunde früher aus dem Haus, um einen Sitzplatz im Schulbuss zu bekommen - Linienbus ist leider in Sinsteden bereits übervoll.

    Zum Thema Erziehung:

    Natürlich müssen wir uns (meine Frau und ich) mit dem Schulleben unserer Kinder auseinandersetzten. Wir werden aber auch von der Schule in die Schulerziehung mit einbezogen. Meine Frau leitet z.b. eine AG in der Schule. Und auch Vokabel und Mathe werden von uns gemeinsam abgefragt.
    Ich lege Wert auf gemeinsames Frühstück am Wochenende oder gemeinsames Abendessen in der Woche. So kann man sich austauschen, was so tagsüber vorgefallen ist.
    Wir kennen es aber leider auch anders. Es gibt Eltern, die meinen, nichts für die Schulbildung der Kinder leisten zu müssen (bei vielen Kindern aus den Klassen meiner Kinder, sind das hauptsächlich die Leute, die sich zu den Besserverdienenden zählen). Bei den Eltern bekommt man das Gefühl, die Kinder werden in die Schule/Kindergarten "abgeschoben".
     
    Andralotta Kaffeetante gefällt das.
  8. Es ist sa*schwer, Tom. Man kann nicht mal eben so nebenbei... Man muss sich richtig in das Thema einarbeiten. Das dauert und geht auch nicht so auf die Schnelle. Ich erinnere mich an ein Referat auf englisch über das Klima in Australien. :yuck:(Oh, jetzt war ich abgelenkt... sooo :pompous:... viele....:wideyed:.... neue... :happy: .... smilies...:ROFLMAO:(y)).

    Ich glaube aber auch, dass es manchen Eltern gut täte, bevor sie mit irrsinnigen Erwartungen an die Kinder herantreten. Ich glaube auch, dass man sich als Elternteil einen anderen Respekt erarbeitet, wenn man sagt: Oh! Kann ich nicht. Guck ich mir an. Und ich glaube, dass man in dem Moment das Vorbild vorlebt: Ich kann es nicht, aber ich gucke es mir an und versuche dir zu helfen.

    Es kommt dann auch schon mal vor, dass man sagen muss: Tut mir leid. Ich kann dir dabei nicht helfen.
     
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  9. So war es bei uns auch. Mir war es zuweilen ein bisschen zu viel "Funktion" in der Schule. Da hatte ich den Eindruck, dass mit diesen Hilfsmüttern Personal eingespart wird. Zumindest wird es sich oft sehr einfach gemacht.
    Ich werde niemals begreifen, warum ein Schulkind nicht in der Lage sein soll, ohne mütterliche Hilfe eine Laterne zu basteln. Ich habe es nur einmal bei einer Lehrerin erlebt, dass sie den Kindern das zutraute. Nur mal so als Beispiel.

    Ja, und da sind wir wieder an dem Punkt, dass das wieder durch andere Mütter oder Väter mit aufgefangen wird/ werden muss. Ich war Schwimm-Mutter, Laternen-Bastel-Mutter, Fahrrad-Kurs-Mutter... und was weiß ich. Bei Lesemutter habe ich gestreikt.
     
  10. Das wiederum sehe ich ein bisschen anders. Durch die Mitarbeit der Eltern bei AG´s können dadurch auch mehr AG´s angeboten werden. Durch die Eltern wurden Marionetten gebastelt (von den Kindern unter Anleitung), es gab Angel-AG´s, etc.
     

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