Ungefragte Hilfe, Ratschläge...

Dieses Thema im Forum "Off-Topics" wurde erstellt von Andralotta Kaffeetante, 10 April 2013.

  1. Wie oft kommt es vor: Ein Freund hat einen grippalen Infekt und sein Umfeld überrollt ihn mit klugen Ratschlägen, den Tipps für die besseren und wirksameren Medikamente.
    Dabei hat er gar nicht danach gefragt. Ist vielleicht auch nicht sein erster grippaler Infekt.
    Du bekommst vom Arzt eine Überweisung zu einem Orthopäden und gleichzeitig eine ganze Menge gut gemeinter Ratschläge, welcher Orthopäde der Beste, Schlechteste und welcher der mit der längsten Wartezeit ist. Dabei hast du gar nicht gefragt.
    Eine Bekannte hat zum Essen eingeladen und jeder - vielleicht nicht jeder - aber viele der Eingeladenen fragen, ob sie etwas mitbringen sollen. Ja, klar. Deshalb hat sie ja eingeladen. Sie wollte sich gratis mal wieder richtig satt essen... oder wie?

    Einige Beispiele nur.
    Ich bin selber eine von denen. Und es wäre mir nicht aufgefallen, wenn ich es kürzlich nicht auf unangenehme Weise am eigenen Leib erfahren hätte.
    Hilfsbereit nennt man sowas. Manchmal kann es auch nervend sein, oder?
     
  2. AW: Ungefragte Hilfe, Ratschläge...

    Ja, kann es, und auch ich habe sogar im Familiären Umfeld damit vor langem Probleme gehabt.
    Das ganz große Problem daran ist dann, vor allem, wenn man die Person(en) besser kennt und weiss, wie diese reagieren, diese darauf aufmerksam zu machen, ohne dass diese sich beleidigt fühlt, schliesslich wollte sie doch nur was Gutes.
    ABER Gute gedacht ist noch lange nicht gut gemacht!
    Was ich sagen will: Wir haben es in dem Fall auf ein Gespräch im kleinen Kreis darauf ankommen lassen, da dieser Umstand für uns einfach untragbar war, und das Gespräch gesucht. Und auch wenn die angesprochene Person anfangs genau so reagiert hat, wie wir es uns vorgestellt haben (sie war eingeschnappt, beleidigt und anfangs uneinsichtig), hat sie es am Ende doch verstanden. Wir konnten dieser Person aber auch Gott-sei-dank verständlich machen, dass dies nichts persönliches gegen sie ist, es aber durchaus persönlich werden kann, wenn sich dieser Umstand nicht ändert.
    Heute ist es dann so, dass die Dinge nach Möglichkeit im Vorfeld abgeklärt werden, wer ggf. wann wo und wie hilft oder was mitbringt. Im Fall von Krankheiten wünscht man sich ehrlich gemeinte Gute Besserung, und auch der Satz "Wenn Du Hilfe benötigst, sag nur bescheid wo und was" ist ehrlich und es wird nicht mehr übertrieben. Auch wenn wir hin und wieder den ein oder anderen auf die liebe Art und Weise noch einmal ausbremsen ist dieses Thema hier nicht mehr wirklich eines. Tipps, Tricks und Hilfe gibt es oft nur noch auf Nachfrage, und wir können hier alle wirklich gut damit leben.
    Nur wer spricht, dem kann auch gut geholfen werden! Dabei nehme ich die sachlichen regeln einer guten Diskussion als Grundlage als Selbstverständlichkeit an. Keine Killerphrasen, keine Beleidigungen, sachliche Argumentation, den anderen Ausreden lassen (natürlich auch ausreden dürfen), sich kurz fassen und auf denPunkt kommen, in manchen Dingen ggf. mögliche Konsequenzen aufzeigen und vor allem stehts ruhig bleiben (auch wenn gerade das manchmal nicht so einfach ist!).
    Huch, da bin ich ja jetzt selber einen Tipp losgeworden, ohne dass man mich danach gefragt hat, oder hat man doch gefragt????
     
  3. AW: Ungefragte Hilfe, Ratschläge...

    :schaller: DAS ist jetzt die Frage. Ob du ungefragt oder gefragt einen Tipp gegeben hast.

    Wie hältst du es denn selber damit?
    Ich helfe gerne und ich meine auch immer, dass ich tolle Tipps und Ratschläge für andere habe. *denk*
    Habe ich oder nerve ich?
    Ich kann doch nicht immer warten, bis jemand fragt.

    Ungekehrt geht es mir ja auch so, dass ich ungefragt oft die besten Tipps bekomme.
    Aber wo ist die Grenze?
    Ist es ein heikles Thema, oder handelt es sich um einen eher empfindlich reagierenden Menschen, dann frage ich vorher, ob er meine Meinung hören möchte.
    Aber das ist eher selten.
     
  4. AW: Ungefragte Hilfe, Ratschläge...

    Ich denke, Kommunikation ist alles.

    Möchte ich keine ungebetenen Ratschläge haben, kann ich das ruhig und sachlich mitteilen. Bin ich froh über einen ungebtenen/unverhofften Rat, zeige ich ja auch meine Dankbarkeit.
    Im Gegenzug erwarte ich die gleiche sachliche Offenheit, wenn ich jemanden mit meiner Hilsbereitschaft "nerve"...

    Da es aber auch immer darauf ankommt, in welcher Beziehung man zu jemandem steht, kann man hier unmöglich eine Art "Patentrezept" anwenden.
    Freunde sind bei und mit Kritik oft "umgänglicher", als die Familie (kann auch umgekehrt sein), Kollegen stehen einem selten so nahe, dass es einen beschäftigt...

    Bei Ratschlägen an mich gehe ich meist spontan und aus dem Bauch heraus an so etwas ran und entscheide in der Situation, wie ich mich verhalte... ich gebe aber zu, dass ich nur ganz wenigen Menschen schonungslos und offen an den Kopf werfe, dass sie mich gerade tierisch "nerven". Und das sind auch durch die Bank Menschen, die mir sehr nahe stehen, mir wichtig sind und die das auch "ab können" - oft auch von mir erwarten, dass ich´s Maul aufmache... :)
    Da ich bislang noch nie ein echtes Problem in diesem Zusammenhang hatte, habe ich bislang auch noch nicht intensiv über diese Frage nachgedacht...
     
  5. AW: Ungefragte Hilfe, Ratschläge...

    Ähnlich wie die olle Nachtschwinge. Ein "offenes" Wort wirkt oft Wunder. Das meine ich nicht nur von meiner in die Richtung anderer sondern auch umgekehrt. Wichtig ist mir dabei aber, vom wem das wie rüberkommt.
     

Diese Seite empfehlen