Weltverbrauchertag 2017 Damit Free-to-Play-Spiele-Apps nicht ins Geld gehen Klare...

Dieses Thema im Forum "Neuigkeiten - So Dies und Das" wurde erstellt von Roki Portal Redaktion, 14 März 2017.

  1. Aus "free to play" wird oft "to pay!” – Beliebte Spiele-Apps werden von Usern kostenlos gestartet. Doch wer abwechslungsreicher und zügiger spielen will, zahlt im Verlauf eines Onlinespiels dafür meist einen Preis – etwa für frisches Spielgeld, neues virtuelles Leben, bessere Ausrüstung oder mehr Speed.

    "Anwender werden jedoch nur unzureichend auf mögliche anfallende Kosten hingewiesen", kritisiert NRW-Verbraucherzentralenvorstand Wolfgang Schuldzinski das ausgeklügelte Geschäftsmodell von Gratis-Games für Handys. "Damit Nutzer mögliche Kosten bei Free-to-Play-Games künftig besser einschätzen und kontrollieren können, müssen Anbieter von Onlinespielen vor Spielbeginn künftig dezidiert auf die Kostenpflichtigkeit hinweisen und in einer detaillierten Preisliste sämtliche in Frage kommenden Posten darlegen", spricht sich Schuldzinski für eine entsprechende gesetzliche Regelung aus.

    Das Kennzeichen "free to play" bei Spiele-Apps suggeriert Nutzern kostenfreien Spaß. In Wirklichkeit sind die vermeintlichen Gratis-Programme jedoch häufig so konzipiert, dass Spieler mit lästigen Wartezeiten ausgebremst werden. Doch wer einmal im Spiel ist, möchte oft auch drin- und dranbleiben. Angeheizt wird der Spielspaß durch die Bereitstellung kostenpflichtiger Komponenten in den Spiele-Apps. Die Köder der Anbieter, durch die sich etwa Wartezeiten verkürzen lassen, reichen in der Regel von einzelnen Spielkomponenten ab 99 Cent bis hin zu kompletten Paketen, die bis zu 99 Euro durch In-App-Käufe auf der Abrechnung zu Buche schlagen. Unterm Strich können sich viele kleine Käufe am Ende zu einer beträchtlichen Summe addieren.

    Die Rechnung mit den Free-to-Play-Games geht auf: Die Computerspielbranche macht inzwischen mehr Umsatz mit den In-App-Käufen in Spiele-Apps als mit dem Verkauf von kostenpflichtigen Spaßprogrammen. Allein im ersten Halbjahr 2016 verdienten Anbieter rund 200 Millionen Euro mit In-App-Käufen bei Gratis-Spiele-Apps. Mit dem Verkauf der kostenpflichtigen Varianten wurden lediglich neun Millionen Euro erzielt.

    Was die Verbraucherzentrale NRW am einträglichen In-App-Geschäftsmodell besonders stört: Vielfach gibt es bei den Gratis-Varianten keine eindeutige Preisangaben in Euro, an denen Spieler anfallende Kosten ablesen und einschätzen können. Die angezeigten Beträge beim Spielgeld in Form von Goldtalern, Diamanten oder Dukaten lassen sich vielfach nicht so ohne weiteres in Euro umrechnen. User verlieren beim Anblick von Truhen, Säcken oder Goldhaufen leicht den Überblick über die realen Kosten. Auch klare Hinweise, wie viel reales Geld in einem Programm eigentlich verspielt werden kann, suchen Anwender vergebens. "Besonders Kinder dürften die Tücken von Gratis-Spielen kaum durchschauen und sich von bunten und blinkenden Spielanreizen leicht blenden lassen", fordert NRW-Verbraucherzentralenchef Schuldzinski von den Spielemachern, für mehr Transparenz und Kostenkontrollmöglichkeiten der Anwender bei vermeintlichen Gratis-Spielen zu sorgen.

    Die 61 Beratungsstellen der Verbraucherzentrale NRW informieren am diesjährigen Weltverbrauchertag (15. März) über Tücken bei scheinbar kostenfreien Spiele-Apps.

    Seit 1983 wird der Weltverbrauchertag jedes Jahr am 15. März gefeiert, um öffentlich auf Missbrauch und aktuelle Verbraucherthemen aufmerksam zu machen.

    Weitere Informationen sowie einen Überblick über Anreize zum Geldausgeben am Beispiel von zehn Free-to-Play-Games gibt‘s im Internet unter www.verbraucherzentrale.nrw/freetoplay.

    Bildmaterial zur journalistischen Verwendung: www.verbraucherzentrale.nrw/presse-freetoplay.

    Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

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