Schade eigentlich, dass so etwas zu nachtschlafender Zeit kommt (oder Berechnung?). Montag, 12.08.2013 - 23.00 Uhr in der ARD "Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort - Lüge und Wahrheit in der Politik" Eine interessante Reportage und zur Zeit auch noch in der ARD-Mediathek abrufbar. Sehr spannend und teilweise auch entlarvend fand ich den Teil, der sich mit der Vetrauensfrage von Ex-Kanzler Schröder 2001 befasste. Schröder hatte damals die Abstimmung über den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr mit der Vertrauensfrage verknüpft und damit für abstruses Abstimmungsverhalten gesorgt. Die CDU war für den Einsatz, stimmte aber dagegen (de facto gegen Schröder) und die Grünen waren gegen den Einsatz, stimmten aber dafür (also eigentlich für Schröder)... Schön dann ein Satz von Brigitte Zypries (SPD):"... die Motivationslage - weswegen eine Fraktion eine bestimmte Art der Abstimmung vornimmt, ist oft nicht so ganz leicht zu erklären, weil sich da manchmal Elemente vermischen, die um die Ecke gedacht sind... das ist nicht für Bürgerinenn und Bürger so sonderlich einfach, sowas dann nachzuvollziehen..." Noch schöner dann die Abschlussfrage an die Politiker "Haben Sie mal als Politiker die Unwahrheit gesagt?" Die Anworten (in der gesendeten Reihenfolge): Wolfgang Gerhardt (FDP): "Wüßte ich nicht, mich dran zu erinnern - nee, glaube ich nicht." Sarah Wagenknecht (Linke) "Nein, die Unwahrheit nicht, das würde ich nicht machen." Hans-Christian Ströbele (Grüne) "Das will ich nicht ausschließen." Brigitte Zypries (SPD) "Nicht, dass ich wüßte." Heiner Geißler (CDU) - nach drei Sekunden "Nein!" Wer von den Fünfen sagte die Wahrheit? Und was mich noch mehr interessiert: Warum glauben fast 90% der Bundesbürger, dass alle Politiker - vor allem im Wahlkampf - lügen und warum fallen dann trotzdem bei jeder Wahl so viele auf diese Lügen herein?
Ergänzender Link zu dieser Reportage in der ARD Mediathek: http://www.ardmediathek.de/das-erst...luege-und-wahrheit-in-der?documentId=16461112 Information Wer zuckt nicht zusammen, wenn ein Politiker der Öffentlichkeit sein Ehrenwort gibt? Wer kommt nicht ins Zweifeln, wenn ein Kandidat im Wahlkampf Arbeitsplätze, Kindertagesstätten und Steuersenkungen verspricht? Kann man Politikern noch trauen? Viele Wähler haben sich längst an das Gefühl gewöhnt, belogen zu werden. Sie wenden sich von den etablierten Parteien ab - und unorthodoxen Gruppierungen zu. Andere engagieren sich in Bürgerinitiativen, um sich für ihre Interessen stark zu machen. Wie ist der Verlust von Ansehen und Bedeutung von Politikern zu erklären? Wann und wodurch hat die Abkehr von den Volksvertretern begonnen? Quelle: Das Erste
Danke, lieber Tom... den Link hatte ich schon im Post untergebracht (hinter dem blauen "ARD-Mediathek" im ersten Absatz versteckt ) Ich wußte aber nicht, dass ich nochmals ausdrücklich auf die "Quelle" hinweisen muss...
OHA! Ich geb offen zu, dass ich Deinen Link gar nicht gesehen habe ! haste sehr elegant eingearbeitet !!! Klasse ! So muss Technik ! Und da ich gerade dran war hatte ich den restlichen text gleich mit reingezogen. NEIN, musstest Du nicht nochmals ausdrücklich machen !!!!
Zurück zum Thema: Warum fallen so viele auf die Lügen rein? Betrachten wir mal die Wahlbeteiligung, die stehts geringer zu werden scheint - dann komme ich mal zu der These, dass eben nicht immer mehr auf die Lügen reinfallen, sondern derer Überdrüssig sind und dies durch aktives Nicht-Wählen zeigen. Ich für meinen Teil frage mich auch schon seit langem nicht mehr, wer denn mehr für mich zu bieten hat, bzw. wessen Programm mir Sinniger erscheint. Nein, mein Gedanke ist schon seit längerem, wer denn das kleinere Übel ist. Und gerade bei Buntestags- und Landtagswahlen ist dies der Fall, während auf Kommunaler Ebene doch eher mal der Kontakt besteht und man sich so einiges erklären lassen kann.... Vielen Dank für den Tipp mit der Mediathek. Denke, das werde ich mir morgen mal geben.